Neugestaltung Busbahnhof und Bahnhofsumfeld – Weilheim i.OB

  • Ort: Weilheim i.OB
  • Gebäudetyp: Verkehrbau
  • Wettbewerb: 1. Preis
  • Beauftragte Leistungsphasen: LPH 1-5
  • Bausumme 300 + 400: 1.000.000,- €
  • Bauherr: Stadt Weilheim i.OB
  • Tragwerksplanung: ifb frohloff staffa kühl ecker - Berlin
  • Lichtplanung: architekturimlicht - Berlin
  • Fotos: Stefan Müller-Naumann

Städtebauliche Konzeption
Die städtebauliche Idee besteht darin, die verschiedenen funktionalen Anforderungen in einem gestalterischen Gesamtkonzept zu erfüllen und keine additive Einzellösungen vorzuschlagen. Das „Neue Weilheimer Bahnhofsband“ mit den folgenden 3 Gestaltungselementen wird zum prägenden Ort für Weilheim:
– Einheitlicher und robuster Granitbelag als Großsteinpflaster in freiem Verband
– Moderne, lichtdurchflutete Glasdachkonstruktionen für den ZOB und die Bike & Ride Station
– Baumvariationen (Baumhain, Baumallee, Einzelbäume)

Das „Neue Weilheimer Bahnhofsband“ gliedert sich parallel entlang der Gleisein 3 Bereiche:
– der nordöstliche Bereich mit dem ZOB
– der mittlere Bereich mit dem Bahnhofsvorplatz, dem Postvorplatz und dem neuen Fahrradparkplatz (Ecke Bahnhofsallee)
– der südwestliche Bereich mit Glasdachkonstruktion der Bike & Ride Station.

Angrenzend an den ZOB liegt der zukünftige private / städtische Busparkplatz, angrenzend an die Bike & Ride Station das neue Quartier „An den Obstgärten“.

Freiraumkonzept
Übergeordnet wird zukünftig die Weilheimer Innenstadt mit der Fußgängerzone in der Schmiedstraße über die Münchener Straße, sowie der Bahnhofstraße und der Bahnhofallee verknüpft. Das Werkstein- Großpflaster der Schmiedstraße wird in die nördlich angrenzenden Straßenzüge auf den Gehwegen bis zum „Neuen Weilheimer Bahnhofsband“ fortgeführt und stärkt somit die Fußwegebeziehung zwischen Bahnhof und Innenstadt. Als Ankunfts- und Abfahrtsort des Öffentlichen Personennahverkehrs wird dem „Neuen Weilheimer Bahnhofsband“ in seiner Gestaltung und Funktionalität besondere Bedeutung beigemessen. Die zentrale Achse aus einem einheitlichen Belag aus Granit-Großsteinpflaster wird in ihrer Form präzisiert und vereint unterschiedliche Nutzungen und Anforderungen. Die 3 klar gegliederten Bereiche (ZOB, Bahnhofsvorplatz und Postvorplatz sowie der Fahrradstellplatz) werden einerseits innerhalb des Bahnhofsbandes zusammengefasst, andererseits in Baumsetzung und Ausformulierung der Aufenthaltsbereiche unterschiedlich akzentuiert. Südlich angrenzend an das Bahnhofsband befindet sich das neue Quartier „An den Obstgärten“. Hier umschließen die Neubauten einen privaten Hofbereich. Nördlich des Ärztehauses schafft der neue Quartiersplatz die Verbindung zum Bahnhofsband.

ZOB
Die 5 Haupt-Bussteige des neuen ZOB werden direkt an Gleis 1 angrenzend unter einer lichten 8m breiten Glasdachkonstruktion platziert, wodurch eine direkte und komplett wettergeschützte Anbindung zu Gleis 1 angeboten werden kann. Die Bussteige sind als Sägezahn konzipiert um eine reibungslose An- und Abfahrt der Busse zu ermöglichen. Aufgrund der benötigten großen Wenderadien wird eine grüne Mittelinsel mit Baumhain und Schotterrasen gegenüber der Bussteige vorgesehen. So können die versiegelten Flächen minimiert und gleichzeitig die benötigten Busaufstellflächen vorgehalten werden. Der grüne Baumhain erhöht außerdem die Aufenthaltsqualität für die Wartenden und wird somit wesentlich zur Akzeptanz des ZOB beitragen. Die Gemeinschaftshaltestelle von RVO und Stadtbus wird direkt am Bahnhofsgebäude vorgesehen und informiert schon hier mittels DFI Anzeiger (Digitale Fahrgast Information) über die hinter dem Stellwerk liegenden Bussteige.