Neugestaltung des Elias-Holl-Platz – Augsburg

  • Ort: Augsburg
  • Leistungsbild: Freianlagen, Platzgestaltung
  • Fertigstellung: 2014
  • Beauftragte Leistungsphasen: LP 1-5 + künstl. Bauleitung
  • Fläche: ca. 3.100m²
  • Bausumme: ca. 1.500.000,- €
  • Bauherr: Stadt Augsburg
  • Arbeitsgemeinschaft: Atelier PK Architekten mit bbz landschaftsarchitekten berlin gmbh - Berlin
  • Fotos: Boris Storz

Lage
Der Elias-Holl-Platz liegt östlich des Rathauses und ist vom Rathaus über den Hinteren Perlachberg oder über die Treppe am Eisenberg erreichbar. Er wird begrenzt durch die Sterngasse im Osten und die Straße Elias-Holl-Platz im Süden. Im Osten begrenzt das Kloster St. Maria Stern mit der davor verlaufenden Sterngasse den Platzraum. Im Süden trennt eine weitere Fahrbahn den Platz von der angrenzenden, zum Platz hin giebelständigen drei- bis fünfgeschossigen Bebauung. Beide Straßen weisen Anwohner- bzw. Kurzzeitstellplätze als Längs- bzw. Schrägparker auf. Die höher gelegene Terrasse des Ratskellers vermittelt zwischen dem Platz und der aufstrebenden Ostfassade des Rathausgebäudes. Den nördlichen Abschluss bildet das Verwaltungsgebäude II der Stadt. Vor diesem Gebäude befindet sich eine Rampe, die als behindertengerechter Zugang zum Ratskeller dient. Im Norden und Osten wird der Platz durch eine geschlossene Reihe Platanen gefasst. Der Platz weist ein Gefälle in West-Ost-Richtung auf. Die umliegenden Nutzungen reichen vom Rathaus mit dem Ratskeller über das Verwaltungsgebäude II, das Kloster St. Maria Stern, diversen kleinteiligen Einzelhandelsgeschäften, Handwerks-betrieben und weiteren gastronomischen Einrichtungen bis hin zur Wohnnutzung in den oberen Geschossen.

Ausgangssituation
Der momentane Zustand des Elias-Holl-Platzes zeigt sich stark sanierungsbedürftig. Der Zugang zur Rampe ist aufgrund des schlechten Platzzustandes, verursacht durch starke Setzungen und Ausbesserungen im Belag, erschwert. Die Platzoberfläche ist an mehreren Stellen beschädigt und der gepflasterte Platz ist mehrfach mit Asphalt ausgebessert. Alle auf den Platz zuführenden Strassen (Sterngasse, Pfladergasse, Hunoldsgraben) befinden sich in einem relativ guten Zustand und weisen einen Belag aus Granitgroßsteinpflaster auf. Die Platzoberfläche selbst und die direkt angrenzenden Straßenabschnitte sind in einem schlechten Zustand und weisen einen erhöhten Sanierungsbedarf auf. An der Ost -, Nord- und Westseite des Platzes befinden sich vier wenig attraktive Sitzgelegenheiten.

Kurzbeschreibung
Die Neugestaltung des Elias-Holl-Platzes greift als behutsame Lösung die Qualität der vorhandenen Raumkonfiguration auf: Das Rathaus, von Elias Holl entworfen, wird seiner Bedeutung entsprechend präsentiert; die alten und schönen Platanen werden erhalten; eine große, zusammenhängende und multifunktional nutzbare Veranstaltungsfläche entsteht.

Ziel des Entwurfes ist es, den Elias-Holl-Platz als hochwertige, offene und großzügige Platzfläche vom Rathaus bis zur Raumkante der Sterngasse aufzuspannen. Hierzu schafft die Freitreppe an den Rathaus Terrassen einen sanften Übergang zwischen den beiden Niveaus. Die Freitreppe schafft zudem Aufenthaltsqualität und lädt als großzügige Sitzstufenanlage zum Betrachten der Szenerie auf dem Platz ein.
Im Rahmen der Neugestaltung des Elias-Holl-Platzes in Augsburg ist ein Umbau der bestehenden Rathausterrasse vorgesehen. Die vorhandene Treppenanlage wird durch eine nahezu die gesamte Länge der Terrassen einnehmende Freitreppe ersetzt, eine neue Rampe errichtet und in diesem Zuge das dem Gebäude vorgelagerte Kellergeschoss unterhalb der Terrasse energetisch ertüchtigt.

Als zusätzliche Anforderung wird im Erdgeschoß des Verwaltungsgebäudes II ein Bürgerforum errichtet, wofür ein Gebäudezugang vom Elias-Holl-Platz aus benötigt wird. Als Ergebnis eines Gutachtens wird die Integration einer 3m breiten Treppe in die Rampe vorgesehen, über die dann zwei Türen in das Verwaltungsgebäude erreicht werden.

Die Straßenbereiche um den Elias-Holl-Platz werden im Zwei-Richtungsverkehr ausgebildet, und als verkehrsberuhigte Bereiche ausgewiesen. Das aus den umliegenden Altstadtgassen aufgenommene Thema des Granitbandes bringt eine Betonung des verkehrsberuhigten Charakters der Straßen und eine bessere Begehbarkeit für mobilitätseingeschränkte Personen, Radfahrer usw.. Neben dem Granitband schließt eine Pflasterrinne an, hinter der die Parkplätze angeordnet sind. Die Platzkante wird freigestellt, sämtliche Parkplätze an den gegenüberliegenden Seiten sind als Längsparker ausgebildet.