Städtebauliche Gesamtkonzeption
Die städtebauliche Konzeption besteht in der Wiederherstellung von klaren Blockaußenkanten zum Rheydter Ring und zur Friedrich-Ebert-Straße. Damit einhergehend wird für das neue Gebäudeensemble ein geschützter grüner Wohnhof geschaffen. Die Blockrandschließung wird durch eine Fuge an der Friedrich-Ebert-Straße in zwei Gebäude gegliedert, ein drittes Gebäude wird als Gartenhaus an der Grundstücksgrenze zum Grundstück Friedrich-Ebert-Straße 59 positioniert. Die Bebauung orientiert sich mit Ihrer Geschossigkeit an den Vorgaben des aktuellen B-Plan Entwurf. Alle Gebäude werden mit einem Staffelgeschoss versehen, das sich durch einen Materialwechsel und klare Rücksprünge von den Vollgeschossen absetzt. Angrenzend an das Baudenkmal Friedrich-Ebert-Straße 59 nimmt der Neubau die vorgefundene Traufhöhe auf, springt am Ziergiebel zurück und lässt den Altbau so unbeeinträchtigt zur Wirkung kommen.
2. Grüner Wohnhof und Sockelgeschoss
Ein gemeinsames Sockelgeschoss vermittelt den Höhenunterschied des Geländes von ca. vier Metern. Im Sockelgeschoss befinden sich alle „Nichtwohnfunktionen“: Parkgarage, Fahrradstation, Heizzentrale und attraktive Gewerbeflächen, die sich als Flächen für Einzelhandel oder VHS anbieten. Das Sockelgeschoss wird von der Friedrich-Ebert-Straße und dem Rheydter Ring aus erschlossen. Auf dem Sockelgeschoss befindet sich der gemeinschaftliche grüne Wohnhof, von dem aus alle Wohnungen erschlossen werden. Über eine Freitreppe und einen wettergeschützten Erschliessungskern mit Aufzug, dem Verteiler, ist der Wohnhof sowohl funktional als auch visuell an die Friedrich-Ebert-Straße angeschlossen. Der Höhenunterschied zur Friedrich-Ebert-Straße bewirkt, dass der Wohnhof aus den öffentlichen Straßenräumen herausgelöst und zu einem gemeinschaftlichen Garten mit privatem Charakter wird.
3. Architektonische Konzeption
Die einheitliche Gestaltung der Fassaden fasst die drei verschiedenen Gebäude mit ihren unterschiedlichen Innenhof Wohnungstypologien zu einem homogenen und identifizierbaren Ensemble zusammen. Gleichzeitig geht das Ensemble subtil auf die Umgebung ein, die an dieser Stelle von sehr unterschiedlichen baulichen Maßstäben geprägt ist. Während das östliche Gebäude an der Friedrich-Ebert-Straße die Proportionen der bestehenden Altbauten interpretiert, wird mit dem nördlichen Gebäude ein prägnanter Eingang zur Rheydter Innenstadt geschaffen und der Bereich der Kreuzung Friedrich-Ebert-Straße / Rheydter Ring nachhaltig aufwertet. Die Straßenfassaden interpretieren mit ihren unterschiedlich großen quadratischen Öffnungen einerseits die variierenden Lochfassaden der Innenstadthäuser und vermitteln andererseits eine lebendige und von Individualität geprägte Wohnkultur.
Die neuen Gebäude sind in klassischer Weise in Sockel, Fassade und Dach gegliedert. Das Sockelgeschoss als Nahtstelle zum öffentlichen Raum ist als verklinkerte Fläche gestaltet. Die Fassaden sind weiß gestrichen und bekommen durch die verschieden große Fensteröffnungen eine lebendige Anmutung. Das Staffelgeschoss ist mit einer Rautenbekleidung aus Metall versehen, die dem Ensemble einen besonderen, wiedererkennbaren Charakter verleiht.
Die Große Qualität der Wohnungen beruht auf ihrer Orientierung zum intensiv begrünten Wohnhof, der bei der geplanten späteren Umwandlung in Familienwohnungen durch eine vorgestellte Balkonloggia in die Höhe geführt wird. Die Loggia wird durch eingestellte Pflanzen und Berankungen zu einem vertikalen Garten.
Die Wohnungen im Hochparterre erhalten eigene kleine Privatgärten. Die Dächer sind überwiegend extensiv begrünt. Flächen für eine nachträgliche Installation von Wärmekollektoren oder Photovoltaik werden vorgehalten.
4. Metamorphose - Nutzungsänderung
Die Studentenapartments werden als kompakte Einheiten von 25m² mit einer lichten Breite von 2,80m (Achsmaß 3,00m) und einer Laubengang-Erschließung geplant. Alle Schlafzimmer sind zum Wohnhof orientiert und werden über raumteilende Nasszellen von den Pantryküchen getrennt. Die Pantryküchen haben Verglasungen zum Laubengang und ermöglichen so Blickbeziehungen zwischen Appartements und Laubengang, die die Kommunikation unter den Studenten fördert. Bei Nutzungsänderung, also der geplanten Zusammenlegung der Appartements, wird der Laubengang von den neuen Geschosswohnungen vereinnahmt. Die Erschließung erfolgt als 2-Spänner über die schon vorhandenen Treppenhäuser. Die entstehenden Wohnungen orientieren sich hinsichtlich Größe und Zimmeranzahl an den Vorgaben der Wohnraumförderbestimmungen WFB und variieren zwischen 2 Zimmerwohnungen (60m²) und 5 Zimmerwohnungen (100m²). Aufgrund der Barrierefreiheit der Wohnungen bietet sich neben der klassischen Familie auch eine Nutzung als Wohngemeinschaft für Senioren an.
5. Der LoggiaGarten
Die geplanten Balkone und Aufzüge werden in Form eines LoggiaGartens als selbsttragende Stahlkonstruktion vor das Bestandsgebäude gestellt und an diesem fixiert. Diese Maßnahme gewährleistet geringe bauliche Eingriffe und eine kurze Bauzeit, bedingt durch komplette Vorfertigung. Es werden lediglich die Aufzüge an die Treppenhäuser angeschlossen und die Absturzsicherungen der zum Innenhof orientierten Zimmer entfernt, schon sind die neuen Loggien nutzbar.
Der LoggiaGarten ist zum einen eine großzügige Erweiterung der Wohnung, zum anderen ein privater Außenbereich, der individuell von seinen Bewohnern vegetativ gestaltet werden kann. Dies schafft einen hohen Komfort hinsichtlich der Privatheit und bietet gleichzeitig Sonnenschutz, Schutz gegen Wind, Feinstaub und Lärm. Bei einer Bauteiltiefe von 2m können auf dem LoggiaGarten auch barrierefreie Freisitze angeboten werde.
6. Schallschutz
Aufgrund der hohen Anforderung an die Schalldämmung bei der geplanten Wohnnutzung werden folgende Maßnahmen an den Gebäuden ergriffen: